Mehr Präsenz als Trainer – Wissen vermarkten

Jeder Trainer investiert in seine eigene Ausbildung und will sein Wissen so gut wie möglich vermarkten – immerhin muss er davon leben können. Neben persönlichen Schulungen gibt es noch weitere Möglichkeiten, die eigenen Kompetenzen zu monetarisieren, sodass andere auch davon profitieren können. Manche sind neu, andere schon längst bewährt.

Wissensvermittlung über Bücher –  als Selbstverleger

Der Output auf dem Buchmarkt ist ungebrochen, der Umsatz des österreichischen Buch-Einzelhandels war in den letzten Jahren stabil und lag 2013 bei 761 Millionen Euro. Bei den eBooks hinkt Österreich den deutschen Lesern etwas hinterher, denn dort werden aktuell schon mehr eBooks gelesen. Allerdings holen die Österreicher kräftig auf, was die elektronische Literatur betrifft. Sachbücher werden jedoch gern in gedruckter Form gelesen, nur für die Eigenvermarktung muss der Publisher ins Netz.

Buch

Warum selbst publizieren und keinen Verlag suchen?

Wer Fachwissen hat und es anderen zur Verfügung stellen will, ist mit dem Medium Buch gut beraten, doch es muss nicht unbedingt ein Verlag in Anspruch genommen werden. Zunächst einmal ist aufwendig, den passenden Verlag zu finden. Dann planen die Verlage ihr Programm natürlich weit im Voraus und haben nicht unbedingt Ressourcen für einen unbekannten Autoren (je bekannter man ist, umso leichter bekommt man natürlich einen Verlagsvertrag). Da die Halbwertzeit von Wissen heute deutlich verkürzt ist, kann das Werk schon wieder an Aktualität verloren haben, wenn der Verlag für die Veröffentlichung bereit wäre. Und dann wird man in der Regel keine großen Gewinne generieren, da man als Autor nur einen geringen Prozentsatz der Umsätze erhält und den Rest an den Verlag abtreten muss. Noch schlimmer ist es, wenn man eine Agentur hinzugezogen hat, um den passenden Verleger zu finden – auch diese bekommt natürlich ihr Stück vom Kuchen ab, denn ohne sie wäre der Vertrag nicht zustande gekommen. Nun ist der Verlag natürlich für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hat jedoch dafür nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung, sodass ein Sachbuch wahrscheinlich nur einen kleinen Teil des Werbe-Etats erhält. Es bleibt dem Autoren also nichts anderes übrig, als selbst für sein Werk die Werbetrommel zu rühren. In Anbetracht dieser Tatsache gibt es viele Gründe, das Buch einfach selbst drucken zu lassen und über die bekannten Kanäle online zu vermarkten.

Sich selbst vermarkten

Um seine Bücher an den Mann (oder die Frau) zu bringen, muss man sich selbst vermarkten, doch das ist durch die neuen Medien ein Kinderspiel geworden – man muss nur etwas Zeit und Geld investieren. Erfolgreiche Werbung lässt sich heute komplett über Social Media abwickeln, dabei geht man beinahe kein Risiko ein.

Zunächst einmal muss man sich fragen, wo man die eigene Zielgruppe höchstwahrscheinlich antreffen wird. Dazu muss man wissen, an wen sich das eigene Buch richtet und welches Problem dieser Zielgruppe es lösen kann. Was man nämlich eigentlich verkauft, ist nicht das Buch, sondern die Lösung für bestimmte Probleme und Herausforderungen der Zielgruppe. Wenn man das klar kommuniziert, und zwar an einem Ort, an dem es auch gehört wird, sind die Verkäufe schon so gut wie sicher.

Welche Social Media Kanäle sind sinnvoll?

Facebook ist ein Kanal, auf dem beinahe jeder ein Profil hat. Ist man erst einmal als Privatperson dort angemeldet, kann man eine Businesspage erstellen und so ganz professionell auftreten und auch Werbung schalten. Das Gute ist, dass man bei Facebook sehr genau targetierte Ads für rund ein Zehntel des Preises von Google Adwords schalten kann, und den potenziellen Kunden dabei in einem „schwachen“ Moment erwischt, nämlich wenn er eigentlich privat unterwegs ist. Außerdem ist Facebook mit Instagram verbunden, und wenn ein bildlastiges Marketing für das eigene Buch möglich ist, kann dieser Kanal sehr nützlich sein. Das gilt allerdings hauptsächlich dann, wenn die Zielgruppe weiblich ist.

Bei Facebook kann man über die Businesspage auch eine Gruppe gründen, in der man ganz gezielt auf bestimmte Probleme der Zielgruppe eingehen und damit Kunden anziehen kann. Man muss dafür Wissen gratis freigeben, doch das lässt sich leicht als Werbung verbuchen. Natürlich sollte man auch auf Plattformen wie LinkedIn oder Xing vertreten sein, denn tatsächlich wird man dort auch gefunden. Wer immer wieder etwas zum tagesaktuellen Geschehen aus seinem Spezialgebiet veröffentlichen will, der sollte auf Twitter setzen. Allerdings darf man eines nicht vergessen – die sozialen Kanäle müssen auch bespielt werden, etwas Zeit muss man also investieren. Am erfolgreichsten wird man sein, wenn man regelmäßig etwas postet, das von Interesse für die potenziellen Kunden ist.

Nur auf Bücher setzen, oder auch eBook veröffentlichen?

Zwar werden Sachbücher gern in gedruckter Form gekauft und gelesen, doch es spricht nichts dagegen, gleichzeitig oder auch ausschließlich ein eBook zu veröffentlichen, um sein Wissen zu vermarkten. Wenn man sein Werk bei Amazon anbietet, bekommt man sogar 70% der Verkaufserlöse ausgezahlt – davon können Verlagsautoren nur träumen. Eine weitere Besonderheit: bei Amazon können Leser sich eBooks auch ausleihen, wofür der Autor Tantiemen ausgezahlt bekommt.

Das Marketing für ein eBook folgt denselben Regeln wie für ein Printbuch. Wer die beiden Veröffentlichungsformen kombiniert, stellt die verschiedensten Kunden zufrieden, und wer weitere, moderne Methoden wie Blended Learning oder Mobile Learning in sein Portfolio aufnimmt, der wird auf Dauer am erfolgreichsten sein. Denn die verschiedenen Varianten befruchten sich gegenseitig, und die Hemmschwelle für den potenziellen Kunden sinkt. Er kann in einem kostenlosen Webinar (einmal aufgenommen, immer wieder abrufbar) den Trainer und seine Arbeit kennenlernen, einen Onlinekurs buchen oder an einen Präsenzseminar teilnehmen und sein Wissen durch das geschriebene Wort vertiefen. So ergibt sich eine tolle win-win Situation für Trainer und Schüler.

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