Dringender Bedarf an Weiterbildung

Am 7. Juni fand bereits zum neunten Mal der Tag der Weiterbildung in Österreich statt. Dabei stand das Thema »Digitalisierung« im Mittelpunkt.

Rund 200 HR-Verantwortliche ließen sich das Event im Technischen Museum in Wien zum Tag der Weiterbildung nicht entgehen. Die »Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB)« ist Veranstalter dieses Tages. Sie will mit diesem Tag die Bedeutung der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens aufzeigen.
Die Museumsdirektorin Gabriele Zuna-Kratky eröffnet den Tag der Weiterbildung und erzählt über die technischen Veränderungen der letzten Jahre. Wer könnte das besser als die Direktorin des Technischen Museums?

Im Anschluss präsentiert Ulli Röhsner (Geschäftsführerin MAKAM) die spannenden Ergebnisse einer Studie über die Weiterbildungstrends 2017.
Laut dieser Studie, bei der 500 Unternehmen telefonisch befragt wurden, halten sich nur 9 % auf die Anforderungen der Digitalisierung für »sehr gut« vorbereitet, und weitere 42 % zumindest »gut«. Ganze 43 % fühlen sich selbst nur »befriedigend« auf die aktuelle Entwicklung vorbereitet. Besonders wichtig erachten die Befragten die Themen IT- und Datensicherheit (84 %). 90 % sehen daher großen Weiterbildungsbedarf im Bereich »digitale Kompetenzen«. Beschäftigte sollen laut der Umfrage vor allem im Bereich IT-Sicherheit und Datensicherheit noch mehr digitale Kompetenzen erwerben. Wichtig sind außerdem kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Aspekte der Digitalisierung (43 %, z. B. Entwicklung neuer Geschäftsmodelle), technologische Aspekte (39 %, z. B. Automatisierungstechnik), soziale Handlungskompetenzen (36 %, z. B. kollaboratives Arbeiten) und kommunikativ-kreative Aspekte (34 %, z. B. Webshops).
Mehr Geld für Weiterbildung
18 % der Unternehmen werden 2017 mehr in Weiterbildung investieren als 2016. Im Gegensatz dazu planen nur 5 % der Unternehmen, im laufenden Jahr weniger für Weiterbildung auszugeben als bisher. Die Weiterbildungsbudgets in den meisten Unternehmen bleiben heuer meist gleich: 69 % der Unternehmen haben gleich viel Weiterbildungsbudget vorgesehen wie im Vorjahr.

»Die positive Entwicklung, die wir schon im Vorjahr beobachten konnten, setzt sich weiter fort. In Zeiten rascher Veränderungen wird die Qualifikation der Beschäftigten noch wichtiger«, erläutert PbEB-Sprecher Christian Bayer (Geschäftsführer TÜV Austria Akademie) diesen positiven Trend.

Die wichtigsten Weiterbildungsthemen sind auch 2017 Verkauf/Marketing, gefolgt von Persönlichkeitsentwicklung und Weiterbildung in den Bereichen Technik und Produktion.

Nach der Studienpräsentation lauschten die Teilnehmer dem interessanten Vortrag von Trendforscher Harry Gatterer (Zukunftsinstitut). »Digitalisierung ist eine große Blase, von der keiner wirklich weiß, was dahinter steckt, bzw. was damit gemeint ist. Gute Digitalisierung führt uns zu weniger Zeit vor Computern und Smartphones und nicht umgekehrt.«

Zum Abschluss gibt es noch eine Podiumsdiskussion mit Personen aus der Praxis. Isabell Hametner (Head of HR OMV) hat zur Digitalisierung eine klare Meinung: »Nicht das Unternehmen nimmt die Mitarbeiter mit auf die Digitalisierungsreise, sondern die Mitarbeiter das Unternehmen.«
Vor allem in Wien fanden rund um den »Tag der Weiterbildung« weitere interessante Events zum Thema Weiterbildung statt, die von den Mitgliedsunternehmen der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (Akademie der Wirtschaftstreuhänder, bit Gruppe, die Berater®, ipcenter.at, TÜV Austria Akademie und WIFI Österreich) veranstaltet wurden. Die kostenlosen Veranstaltungen waren für alle Bildungsinteressierten zugänglich.

www.tag-der-weiterbildung.at

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