Future HR – Covid als Treiber

Ende Mai fand das 3. HR-Forum des Controller Instituts statt. Die Eintagesveranstaltung wurde komplett online durchgeführt. TRAiNiNG war dabei.

Einen ganzen Tag lang online an einer Veranstaltung teilnehmen? Wie wird das? Wie schaffe ich es, gedanklich dabei zu bleiben und mich nicht ablenken zu lassen? Das sind Fragen, die mir vor diesem Event durch den Kopf gehen.
Am 27. Mai um 9.00 Uhr beginnt das 3. Jahresforum für Personalcontrolling und HR-Management. Die Teilnehmer treffen einander und sitzen doch vor ihren Endgeräten im Home-Office. Der Einstieg verläuft technisch einwandfrei. Nach ein paar Minuten Smalltalk und Kurzeinführung in Zoom geht es auch schon los.
Rita Niedermayr (Geschäftsführerin Österreichisches Controller-Institut) eröffnet die virtuelle Konferenz: »Dieser Tag ist für uns alle ein Experiment. Lassen wir uns darauf ein und gehen wir gemeinsam einen Schritt in die digitale Zukunft.«
Rund 60 HR-Verantwortliche sind von Anfang an dabei, um über Neuigkeiten aus dem Personalmanagement und -controlling informiert zu werden. Der Tag ist kurzweilig gestaltet und teilt sich in 30 Minuten dauernde Live-Online-Vorträge im »Plenum« und 1,5 Stunden dauernde, parallel laufende, interaktive Break-out-Sessions.
Die Eröffnungsrede hält Michael Hakes (HR Director Mondi Group). Seine Ausführungen drehen sich dabei um die aktuelle Corona-Krise und darum, wie Mondi die HR-Strategie entsprechend angepasst und durchgesetzt hat: »Corona hat bei unseren Mitarbeitern große Unsicherheit hervorgerufen. Menschen benötigen gerade in solchen Situationen noch mehr Transparenz und klare Führung.«
In der anschließenden Diskussion mit Michael Hakes, Claudia Kopitar (EY Österreich) und Johannes Zimmerl (Direktor Konzernpersonalwesen bei REWE) geht es um die Auswirkungen von Corona auf HR und darum, welche neuen Anforderungen sich daraus ableiten lassen. Zimmerl: »Die Krise hat klar gezeigt, dass HR entscheidungsfähiger werden muss! Bisher war HR oft in der Reaktion, in Zukunft geht es mehr um Aktion – also aktiv in die Unternehmensentscheidungen eingebunden zu werden.«
Nach einer kurzen Pause können die Teilnehmer wählen, ob sie etwas über »­Future-
Work-Force-Planning« oder etwas über das »Personalcontrolling der nächsten Generation« erfahren möchten. Silke Wickel-Kirsch (Hochschule RheinMain) sagt über den Status quo von Personalcontrolling: »Derzeit werden nur 2 % der Kapazitäten der Personalabteilung für echtes Personalcontrolling genutzt. Dieser Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr sogar noch um einen Prozentpunkt gesunken. Viele Unternehmen machen klassisches Reporting und glauben, es sei Controlling.«
Nach einer Mittagspause im »virtuellen Café« geht es interaktiv weiter mit dem Thema »Innovation in HR durch Design Thinking«. Clemens Nachbauer (Leitung Programm-Management) und Christian Kreuzer (Geschäftsführer Österreichisches Controller-Institut) geben eine kurze theoretische Einführung in das Thema, bevor die Teilnehmer selbst in Online-Kleingruppen diskutieren und an einem Praxisfall arbeiten können.
Nach weiteren Parallel-Sessions endet der Tag mit dem Vortrag von Sandra Berenbold (energy factory St. Gallen AG) über das Personalmanagement in der Covid-19-Krise. Ihre Kernaussage: »Führung und Kulturarbeit werden in den nächsten Monaten essenzieller, aber auch schwieriger.«

Fazit
Das Controller Institut hat bewiesen: Eine Konferenz geht auch online! Dennoch: Ich freue mich schon auf das nächste HR-Forum 2021 – im Präsenzformat.

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Lehrgang »Personalcontrolling«
Nächster Termin: 14. September bis 26. November 2020
Seminarhotel & Palais Strudlhof, 1090 Wien
4 Module + Abschlussprüfung
Kosten: 4.890,– € (exkl. USt.)
TRAiNiNG vergibt dafür 2 Teilstipendien (siehe Seite 17)
www.controller-institut.at