Kostenfalle und Chance

Um Konflikte produktiv zu lösen, sollte man das eigene Verhalten in ­Konfliktsituationen verstehen. »Productive Conflict« aus der Everything DiSG® Familie hilft dabei.

Das individuelle Konfliktverhalten ist ein wichtiger Faktor für eine gesunde Unternehmenskultur. Menschen sind verschieden und weisen unterschiedliche Verhaltenstendenzen auf. Das bedeutet, dass jeder Mensch verschiedene Prioritäten, Motivatoren, aber eben auch Stressfaktoren hat.
Konflikte sind nicht selten Teil des Berufsalltags und entwickeln sich schleichend. Der harsche Umgangston mit Kollegen, gereizte Stimmung sowie Tratsch können bereits die Vorboten eines Konfliktes sein. Je später man diese Symp­tome im Unternehmen erkennt, desto schwieriger wird die Lösung. Hier sind nun Führungskräfte gefragt, die Entwicklung des Teams aktiv mitzugestalten.

Risikofaktor Konflikt

Konflikte können sich zu einem enormen Risikofaktor für Unternehmen entwickeln. Sie sind ein idealer Nährboden für Stress und Misstrauen. Konflikte schüren Ängste und schaden letztlich der Gesundheit der Mitarbeiter.
Der wissenschaftliche Verlag John Wiley & Sons, Inc. hat mehr als 12 000 Mitarbeiter zu ihrer Erfahrung mit Konflikten am Arbeitsplatz befragt. Die Ergebnisse waren alarmierend:

  • 70 % der Führungskräfte sagten, dass destruktive Konflikte die Effizienz ihrer Abteilung negativ beeinflusste.
  • Durchschnittlich 13 Stunden pro Monat verbringen Führungskräfte damit, Konflikte am Arbeitsplatz zu regeln.
  • 40 % der Befragten gaben an, dass sie bereits ein Unternehmen aufgrund von destruktiven Konflikten verlassen haben.

Vielen Menschen sind ihr Konfliktverhalten und die Wirkung auf andere nicht bewusst, was sich zu einem destruktiven Konflikt manifestieren kann. Was dem einen vollkommen gleichgültig ist, ist dem anderen sehr wichtig. Der eine zeigt sich emotional, der andere sachlich.

Das neue »Productive Conflict«-Tool hilft Menschen dabei, die eigenen toxischen Reaktionen zu erkennen, zu reduzieren und letztendlich zu optimieren. Das ist die Basis für produktives Feedback und wertschätzende Kommunikation.

Ablauf und Ergebnis

In 15 bis 20 Minuten wird ein standardisierter Online-Fragebogen anhand einer 5-Punkte-Skala ausgefüllt. Das Ergebnis zeigt, welchen Verhaltensstil man aufweist und welche Faktoren in einer Konfliktsituation wichtig sind. Das kann unter anderem das Bedürfnis nach Harmonie für den S (stetigen) Stil sein oder Durchsetzungskraft für den D (dominanten) Stil. Ergänzend erfährt man, welche Ängste in der Konfliktsituation involviert sind. Das kann beispielsweise die Angst vor Ablehnung beim i (initiativen) Stil sein, oder aber die Angst vor Fehlern beim G (genauen) Stil sein. Abgerundet wird die Auswertung von »Productive Conflict« durch zwei weitere Schwerpunkte: 1. Wie löse ich produktiv Konflikte mit anderen Menschen? 2. Warum kommen destruktive Reaktionen im Konflikt auf und wie kann ich diese ändern? Die Auswertung liefert hierbei individuelle Tipps, bietet die Möglichkeit zur Reflexion und Übungen, um automatische Gedanken neu auszurichten. Ein Beispiel: Bei einer Person kommt vielleicht automatisch der Gedanke »Sie verstehen doch kein Wort von dem, was ich sage.« Der neu ausgerichtete Gedanke könnte lauten: »Es dauert vielleicht ein bisschen, bis Sie meinen Standpunkt verstehen können.«

Fazit: Konflikte sind alltäglich, aber können große Schäden in Unternehmen anrichten, wenn sie destruktiv werden: Verringerte Produktivität, vermehrte Krankenstände und sogar Kündigungen sind die Folge. Führungskräfte sind in diesem Fall gefragt, proaktiv an der Konfliktkultur des Unternehmens zu arbeiten. Wichtig ist ein bedachter Umgang mit den eigenen Emotionen und Reaktionen am Arbeitsplatz. In jedem Konflikt liegt nämlich auch Potenzial für das Team.

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kaiblinger

Gastautor
Karl Kaiblinger
ist Geschäftsführer von Kaiblinger+Partner und Vertriebspartner von DiSG®.
www.disgprofil.eu