Lernen im digitalen Zeitalter

Die Präsentation einer aktuellen Weiterbildungsstudie sowie der Keynote-Speaker Ali Mahlodji lockten über 100 Weiterbildungsinteressierte zum Tag der Weiterbildung.

Am 12. Juni 2018 lud die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) bereits zum 10. Mal zum »Tag der Weiterbildung«. Sie will damit die Bedeutung der Weiterbildung und des lebenslangen Lernens aufzeigen.
Im Rahmen dieses Tages fand auch eine große Veranstaltung im Haus der Industrie in Wien statt, bei der unter anderem Christoph Neumayer (Generalsekretär der Industriellenvereinigung), Christian Bayer (Sprecher der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung und Geschäftsführer der TÜV AUSTRIA Akademie) sowie Ali Mahlodji referierten.

Die charmante Moderatorin Claudia Stradner (Kurier) stellt in ihren einleitenden Worten fest: »Die Digitalisierung wird die Weiterbildungsbranche in den kommenden Jahren massiv verändern.« Und Christian Bayer ergänzt: »Es ist die Aufgabe von Bildungseinrichtungen, Menschen zu Aus- und Weiterbildung zu motivieren, indem sie modernes Wissen in ansprechender Form anbieten.« Denn 5 von 10 Unternehmen suchen bereits jetzt händeringend nach Fachkräften in IT & Technik. »Wir müssen diese Menschen perfekt ausbilden«, so Christian Bayer weiter.
Dass bei dieser Veranstaltung das Motto »Lernen im digitalen Zeitalter« nicht nur besprochen, sondern auch gelebt wird, zeigt unter anderem die Möglichkeit, über die Seite ­Slido. com jederzeit Fragen stellen zu können, die in Echtzeit an die Wand projiziert und beantwortet werden.

Die Ergebnisse zur Weiterbildungsstudie präsentierte Christian Dominko (MAKAM Research GmbH) mit einem erfreulichen Ergebnis: »Jedes 4. Unternehmen plant 2018 mehr Budget für Weiterbildung ein, als in den letzten Jahren.« Im Gegensatz dazu planen nur 4 % der Unternehmen im laufenden Jahr weniger für Weiterbildung auszugeben als bisher. Die Weiterbildungsbudgets in den meisten Unternehmen bleiben jedoch auch dieses Jahr meist gleich: 65 % der Unternehmen haben gleich viel Weiterbildungsbudget vorgesehen wie im Vorjahr. Spannend auch: Von den angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen entfallen nach wie vor 63 % auf reine Präsenztrainings, 16 % auf reine digitale Lernformen und 14 % auf Blended Learning. Die am häufigsten eingesetzten digitalen Lernformen sind Lernvideos, Webinare und Selbstlerntools. Vor allem im Weiterbildungsbereich »Informatik und EDV-Anwendungen« nutzen Unternehmen digitale Lernformen zur Wissensvermittlung. Als Stärken von digitalen Lernformen haben die Befragten das Preis-/Leistungsverhältnis, den organisatorischen Aufwand und die Visualisierungskraft genannt.
Den größten Konkurrenzvorsprung erwarten sich die Unternehmen wie schon 2016 und 2017 durch Marketing- und Verkaufstrainings, gefolgt von Persönlichkeitsentwicklung und Weiterbildung in den Bereichen »Technik und Produktion« sowie »Informatik und EDV-Anwendungen«.

Nach einer kurzen Pause spricht der europäische Jugendbotschafter, Speaker und Autor Ali Mahlodji über die Zukunft, die wir alle nicht kennen. »Die meisten von uns leben in der Vergangenheit und denken über die Zukunft nach, statt einfach in der Gegenwart zu leben.« Er weiß, dass es keine sicheren Jobs mehr gebe, und jeder für sich selbst verantwortlich sei, mit der Transformation umzugehen. Im Jahr 2027 würden ungefähr 65 % der Menschen in Jobs arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt.

Nach der spannenden Keynote diskutieren verschiedene Experten am Plenum über das Thema »Lernen im digitalen Zeitalter«.

Fazit: Ein schöner und interessanter Tag, der einmal mehr auf die Bedeutung von beruflicher Aus- und Weiterbildung hinweist. Durch die packende Keynote und die aktuellen Studienergebnisse hat sich der Besuch jedenfalls gelohnt – das gute Buffet vom Top-Lokal war dann noch das i-Tüpfelchen des perfekten Vormittags.

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