Personal Austria 2017

Die Zukunft der HR-Branche

Vom 8. bis 9. November fand in der Wiener Messehalle die diesjährige Personal Austria statt. Das neue Konzept der Veranstalter scheint aufzugehen.

Mit einem deutlichen Ausstellerplus ist die 16. Personal Austria in der Messe Wien zu Ende gegangen. 127 Unternehmen (+8 % zu 2016), darunter die big Player LinkedIn, Stepstone, Xing, und viele mehr präsentierten den 2 152 Besuchern innovative Produktneuheiten und Trends der HR-Branche. Auch der Start-up-Circle hatte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 24 Aussteller verdoppelt und deutlich an Fläche zugelegt. Personalisten konnten sich dort informieren, welche Lösungen junge HR-Start-ups wie myveeta, Grape oder NeuKurs anzubieten haben.
Der Besucherandrang am ersten Messetag zeigt sich bereits vor der Eröffnung der Messe um 9.00 Uhr. Zahlreiche HR-Verantwortliche und Personaldienstleister möchten von Anfang an dabei sein und bei den Vorträgen und Workshops teilnehmen. Am zweiten Messetag wirkt die Halle etwas leerer, insgesamt waren die meisten Aussteller jedoch mit der Anzahl an Besuchern zufrieden. Das neue Konzept der Messe zieht wieder mehr Besucher und Aussteller an.

Hochkarätiges Keynote-Line-up

Die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt standen im Mittelpunkt der Messe, was sich insbesondere in den Programmbeiträgen widerspiegelte. So machte der Internetvordenker Tim Cole den Zuhörern Mut, den Veränderungsprozessen offen und positiv gegenüber zu stehen. An die Personalisten appellierte er, »sich stärker darauf zu konzentrieren, verborgene Schätze im eigenen Unternehmen zu bergen«. Dazu gehören für ihn »Mitarbeiter, die bereit und in der Lage sind, sich durch Qualifizierungsmaßnahmen weiter zu bilden und eine freie Stelle zu besetzen, für die sie bisher eigentlich gar nicht in Frage kommen.«
Ein Praxisbeispiel dafür, wie die digitale Transformation die Unternehmenskultur positiv beeinflussen kann, stellte Alexandra Eichberger, Leiterin Change Implementation, mit der Kampagne »Kunde braucht dich« der A1 Telekom Austria vor.
Dass die Digitalisierung schon Realität ist und sich auf die Arbeit der Personalisten auswirkt, war Konsens zwischen den Diskutanten beim AMS-Expert-Talk. Gefragt nach Hemmnissen der digitalen Transformation nannten die Praktiker insbesondere technische Grenzen und regulatorische Hindernisse. Johannes Kopf, Vorstandsmitglied beim AMS, ging davon aus, dass Unternehmen scheitern werden, weil sie nicht ausreichend qualifizierte IT-Mitarbeiter finden. Selbst einfache Jobs würden künftig digitale Kompetenzen verlangen.

Future Talk

Die aus der Digitalisierung folgenden Veränderungen und ihre Auswirkungen auf Arbeitsprozesse und die Unternehmenskultur diskutierten im interaktiven »Future Talk« auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Isabell Hametner, Senior Vice President Human Resources bei OMV, machte deutlich, dass die Politik gefordert ist, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen den neuen Erfordernissen anzupassen. »Die Mitarbeiter wünschen sich flexible Arbeitszeiten, darauf sollte die Politik reagieren.« Christian Operschall (Stellvertretender Sektionsleiter und Gruppenleiter der Sektion VI Arbeitsmarkt im Bundessozialministerium) appellierte wiederum an die Unternehmen, den Wandel sozial zu gestalten und verwies darauf, dass viele Menschen lieber auf Geld verzichten und stattdessen mehr Freizeit haben möchten.

Ausblick auf 2018

Aus den beiden Messetagen resümiert Sandra Reis, Direktorin der Personal Austria, einen zukunftsweisenden Auftrag für die Personalabteilungen: »Für die HR-Branche geht es nun darum, den Wandel der Arbeitswelt aktiv voranzutreiben und dabei eine führende Rolle innerhalb der Unternehmen einzunehmen. Dafür werde die Personal Austria 2018 Impulsgeber sein«, so Reis.

Schreiben Sie einen Kommentar!


*