Wenn HR-Prozesse digitalisiert werden

»Digital HR – neue Herausforderungen für das Personalcontrolling« war das Motto des jüngsten HR-Controlling-Forums Ende Juni in Wien. TRAiNiNG war dabei.

Was bedeutet Digitalisierung für das Personalcontrolling? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen können anhand aktueller Anwendungen schon jetzt wahrgenommen werden? Genau diese und ähnliche Fragen werden beim HR-Controlling-Forum – organisiert vom Controller Institut – beantwortet und diskutiert.

In seinen begrüßenden Worten berichtet der fachliche Leiter des HR-Controlling-Forums, Clemens Nachbauer, über die Neuerungen des Formats in diesem Jahr. So ist das Forum größer geworden, bietet noch mehr Vorträge und auch Parallel-Streams an, damit jeder Teilnehmer sich das rausholen kann, was ihn persönlich interessiert. Und die Themen sind etwas breiter geworden. Damit werden nicht nur Personalcontroller angesprochen, sondern auch interessierte HR-Manager.
Den Auftakt macht Universitätsprofessorin Silke Wickel-Kirsch mit ihrem Vortrag »Digitalisierung der Personalarbeit und neue Anforderungen an das Personalcontrolling«. Sie weiß, dass die Digitalisierung bereits heute enormen Einfluss auf das HR-Management hat – Tendenz steigend. So wird es besonders in der Personaladministration ihrer Meinung nach in Zukunft kaum noch Jobs geben. Dafür sind umso mehr Experten in den jeweiligen Fachbereichen gesucht, z. B. im Arbeitsrecht, Gesundheit etc.
Der Personalcontroller wird in Zukunft noch mehr als Prozessoptimierer im Zuge des digitalen Changes gebraucht werden. Und Fachexperten auf diesem Gebiet sind heute noch rar. »Der CEO ist in Unternehmen tendenziell mehr an Zahlen interessiert als die HR-Abteilung. So haben HR-Manager mit Personalcontrolling-Know-how in der Zukunft einen großen Vorteil«, so die Expertin.
In der zweiten Keynote des Tages teilt Dietmar Kilian (MCI – Management Center Innsbruck) seine Gedanken zum Thema Big Data im HR. »Durch Big Data können Unternehmen, besonders auch im HR-Bereich, sinnvoll und effizienter gesteuert werden«, weiß der Experte.

In den folgenden Workshoprunden können die Teilnehmer 4 aus insgesamt 8 spannenden Themen wählen. Im Stream von Sven Semet (IBM) geht es um das System »Watson«, das mittels künstlicher Intelligenz zahlreiche HR-Prozesse steuern kann. Die präsentierten Möglichkeiten sind für viele Zuhörer noch weitgehend Zukunftsvisionen, doch tatsächlich ist Watson weltweit bereits im Einsatz, um z. B. vollkommen automatisch Bewerbungsschreiben zu screenen oder eine individuelle Lernplattform für JEDEN einzelnen Mitarbeiter selbstständig zu erstellen. Watson schafft es bereits heute, bessere Entscheidungen für interne Besetzungen zu treffen, als eine HR-Abteilung.

Auch die anderen Workshops sind thematisch sehr spannend, wie z. B. »Digitalisierung des betrieblichen Gesundheitssystems«, »HR-Reporting heute und morgen am Beispiel der Commerzbank« oder »Automatisierung von Arbeitsabläufen durch Software-Robots im HR-Bereich«. Das macht es für die Teilnehmer nicht immer ganz einfach, sich zwischen den Workshops zu entscheiden.

Fazit
Das diesjährige HR-Controlling-Forum bietet ein fachlich angeleitetes Kennenlernen von innovativen Analytics-Methoden und von Möglichkeiten der Prozessoptimierung durch die Digitalisierung. Es zeigt außerdem auf, was die Technik in diesem Bereich bereits heute umsetzen kann und gibt einen interessanten Ausblick auf eine mögliche Zukunft, die teilweise bereits begonnen hat.

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Lehrgang »Personalcontrolling«
Nächster Termin: 17. September bis 30. November 2018
4 Module + Abschlussprüfung
Kosten: 4.850,– (exkl. USt.)
TRAiNiNG vergibt dafür 2 Teilstipendien.
www.controller-institut.at