HOME SWEET HOME

Viele von uns sind nun zu Hause – meist nicht selbstgewählt, sondern fremdbestimmt – durch die Maßnahmen zur Eindämmung der aktuellen Corona-Pandemie. Einige haben auch im Home-Office genug Arbeit, da es sich um Aufgaben handelt, die nach wie vor nachgefragt werden und gut mit Laptop und Telefon erledigt werden können.

Andere wiederum müssen ihr Geschäft schließen und können zu Hause wenig für ihre Arbeit tun. Allen gemeinsam ist: diese Situation ist eine spezielle emotionale und mentale Herausforderung, die es zu bewältigen gilt:

Denn die Bundesregierung hat uns dazu aufgefordert, so wenig wie möglich nach draußen zu gehen. Gerade wichtige Erledigungen und Spaziergänge stellen für uns im Moment die einzige Option dar, vor die Türe zu gehen. Manche sind alleine zu Hause und könnten einsam sein. Wieder andere bei ihrer Familie und könnten durch die ungewohnte häusliche Familiensituation auch negative Gefühle entwickeln

Enforced Retreat: Den erzwungenen Rückzug gut überstehen

Wie kann nun die Zeit zu Hause in sinnvoller Weise genutzt werden? Wie kann man sicherstellen, keine negativen Gedankenschleifen und negativen Gefühle zu entwickeln?   Gerade zu Beginn gibt es bei vielen noch einiges aufzuarbeiten. Diese Woche kann als Möglichkeit genutzt werden, in Punkto To-Do-Listen beruflich oder privat aufzuräumen und so endlich mal einen Clean Desk zu erreichen. Die ersten Wochen werden oft noch nicht weniger Inhalte aufweisen, die erledigt werden müssen. Das Abarbeiten zieht die Aufmerksamkeit auf sich und so haben auch negative Gedanken und Gefühle weniger Raum.

So wie sich die Situation im Moment entwickelt, sind möglicherweise viele von uns aber auch noch nach diesen ersten Wochen zu Hause. Was also tun, wenn alles aufgearbeitet ist? Nehmen Sie sich beispielsweise mehr Zeit für sich selbst. Bewegen Sie sich! Denn Bewegung wirkt positiv auf Körper und Geist und ist auch auf engem Raum möglich. Machen Sie Yoga, mit einer DVD oder einem Online-Kurs, meditieren Sie, nehmen Sie ein Entspannungsbad. Auch so ist die Zeit gut genutzt und darüber hinaus wird das Immunsystem gestärkt.

 Emotionale Krise

Die eigene Persönlichkeit hat enormen Einfluss, ob jemand optimistisch bleibt oder eher in den Pessimismus kippt. Gerade Persönlichkeiten die zu letzterem neigen, sehen sich derzeit vielen Auslösern gegenüber. Reale existenzielle Bedrohungen genauso, wie die sehr ungewisse Zukunft und tägliche neue Veränderungen triggern Ängste und Sorgen.

Mit neuen Belastungen und Emotionen kommen neue Unsicherheiten und Ängste. Was also tun, damit der Kummer nicht überhand gewinnt?

  • Ruhige, tiefe Atemzüge helfen, Ängste, die eine zu Überfluten drohen, zu reduzieren.
  • Grübeln begrenzen und sich bewußt auf Positives fokussieren
  • Medienkonsum limitieren
  • In Bewegung kommen und bleiben – idealerweise an der frischen Luft in der Natur
  • Erholsamer Schlaf – so viel und so lange es Ihnen gut tut

Ängste – Lernen mit Emotionnen umzugehen.

Die Unsicherheit wächst bei vielen von uns, da es für den Zustand jetzt keinen Erfahrungswert gibt, auf den man zurückgreifen kann. Vieles wird fremdbestimmt und Dauer und Ausgang sind ungewiss. Hinzu kommen möglicherweise Ängste, auch selbst zu erkranken. Umso wichtiger ist es: Beschäftigen Sie sich nicht mit derlei Gedanken! Versuchen Sie sich mental abzulenken. Konsumieren Sie Medien bewusst und gezielt. Information und Fakten geben Orientierung und Sicherheit. Vermeiden Sie jedoch ununterbrochenen Medienkonsum. Finden Sie eine Tätigkeit, die Sie gerne ausüben und gut von zu Hause aus durchführen können. Beziehungsmenschen können ihre online Kontakte pflegen und ausdehnen. Menschen, die Zeit für sich selbst benötigen, finden endlich diese Zeit. Sachorientierte Mensche, entdecken vielleicht ein Puzzle mit 3.000 Teilen, dass Freude bereitet.

Full House

Alle sind zu Hause – Erwachsene, Kinder, Katze, Hund. Natürlich ist im Urlaub auch die ganze Familie zusammen, aber in der Regel unternimmt man hier viel und sitzt nicht – bis auf Spaziergänge – gemeinsam zu Hause.

Jeder hat anderer Bedürfnisse – alle brauchen das Internet und Platz in den engen vier Wänden: zum Arbeiten, zum Spielen, für Freizeitaktivitäten, zum relaxen. Um sich deswegen nicht in die Haare zu kriegen braucht es Abstimmungen punkto Internetnutzung und Raum. Sprechen sie miteinander und schaffen sie Regelungen und Strukturen! Das hilf im engen Miteinander. Falls es zu Hause trotzdem zu Streit kommt ist es ratsam, einander Abstand und Freiraum zu geben. Jetzt ist es wichtig, sich gegenseitig mit viel Toleranz zu begegnen. Dass die Wogen auch mal hoch gehen in einer Zeit, die für alle einen Ausnahmezustand darstellt, ist nicht ungewöhnlich.

Die Chancen, gestärkt aus dieser Krise hervor zu gehen ist umso größer, je besser wir uns auf die aktuellen Veränderungen einstellen können. Nicht blinder Gehorsam sondern Akzeptanz des derzeit Unvermeidlichen, um die eigenn psychische Gesundheit zu schonen. Aber verlieren sie den kritischen Blick und das gesunde Augenmaß für Verhältnismäßigkeiten nicht. Nur wenn sich zum berühmten Hausverstand die Eigenverantwortung und die Selbstorganisation gesellt, haben Sie die drei richtigen Verbündete zur Hand, die sie in der Bewältigung dieser speziellen Home Office Situation kräftig unterstützen und gestärkt daraus hervorgehen lassen.

 

 

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Aumaier

Veronika Aumaier
ist Geschäftsführerin der AUMAIER Consulting/Training GmbH.

http://www.aumaier-academy.com