Im Kaffeehaus zum Traumjob

Aktuelle Zahlen über mobiles Recruiting und welche Lösungen es gibt, um es den -Bewerbern so einfach wie möglich zu machen, lesen Sie in diesem Interview mit Jürgen Smid.

Haben Sie Zahlen über das Bewerberaufkommen über firmeneigene Karrierepages?

Eindeutigster Indikator ist die Smartphone-Dichte in Österreich. Eine repräsentative -karriere.at-Studie aus dem Vorjahr zeigt, dass 88 % der Österreicher Smartphones nutzen. Bei der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 96 % – man kann also sagen, dass es in dieser für die Bewerbersuche wichtigen Zielgruppe Vollabdeckung gibt.

Aus derselben Studie, für die 518 Österreicher im Alter von 18 bis 55 Jahren durch Marketagent.com befragt wurden, geht hervor, dass jeder dritte Studienteilnehmer bereits mindestens einmal sein Smartphone zur Jobsuche verwendet hat, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar knapp jeder zweite! Man kann also sagen, dass die für das Recruiting von Fachkräften spannendste Zielgruppe zur Hälfte über Smartphones nach Stellenangeboten oder nach Infos zu spannenden Arbeitgebern sucht. In dieser Gruppe liegt in beide Richtungen enormes Potenzial für Arbeitgeber: Entweder man erreicht potenzielle Kandidaten gezielt und steigert den Rücklauf an Bewerbungen oder man verzichtet durch nicht mobil optimierte Karrierepages auf große Teile seiner Zielgruppe. Das wiederum wirkt sich negativ auf die »Time-to-hire« aus, also die für die Besetzung einer Vakanz benötigte Zeit, und verursacht somit zusätzliche Kosten durch den verursachten Produktivitätsentgang.

Welcher Trend ist erkennbar?

Bei uns lag noch vor 5 Jahren der Anteil an mobilen Zugriffen im einstelligen Prozentbereich. Heute wird karriere.at von jedem zweiten User über »mobile Devices« aufgerufen – Tendenz weiter steigend.

Wohin die Reise geht, kann man erahnen, wenn man sich andere Bereiche ansieht: Es ist 2016 völlig normal, am Smartphone ein Haushaltsgerät zu kaufen, einen Flug zu buchen oder sich für einen Urlaub zu entscheiden. Wie im Handel oder in der Tourismuswirtschaft wird sich das Nutzungsspektrum auch im Recruitingkontext ausweiten müssen: Über kurz oder lang wird man es als normal empfinden, sich orts- und zeitunabhängig auf ein spannendes Stelleninserat mobil zu bewerben. Unternehmen, die da nicht mitziehen, verlieren nicht nur Bewerber, sondern leiden auch imagemäßig.

Wie kann modernes mobile Recruiting aussehen?

Zeitgemäßes mobiles Recruiting hat verstanden, dass ein Stelleninserat heute die Eintrittskarte in eine Job-Erlebniswelt darstellt. Auf diesem findet der Bewerber auch am Smartphone die wichtigsten Infos zum freien Job. Über das spezifische Arbeitgeberprofil gleich auf dem Karriereportal und/oder über die Karrierepage des Unternehmens informiert sich der potenzielle Kandidat daraufhin, welche Vorteile ihm das Unternehmen und der Job bringen. Ist das Angebot interessant, bewirbt sich der Kandidat sofort, egal ob er zu Hause am Laptop sitzt oder mit dem Smartphone im Kaffeehaus.

Indem immer mehr Arbeitnehmer Bewerberdatenbanken nutzen, wie sie z. B. große Karriereportale bieten, haben sie auch automatisch einen kompletten Lebenslauf und eine Vorlage ihres persönlichen Bewerbungsschreibens parat. Auf Seiten der Arbeitgeber sollten dafür sowohl die Karrierepage an sich, aber auch die Online-Bewerbungsformulare bis hin zur Upload-Möglichkeit für Dokumente mobil optimiert sein. Springt ein Smartphone-User während des Bewerbens wegen nicht funktionierender Features oder wegen mühsamer Dateneingabe ab, ist er in der Regel verloren.

Bleibt bei standardisierten Anschreiben noch die persönliche Note erkennbar?

Idealerweise ist ein hinterlegtes Anschreiben in einer Bewerberdatenbank bzw. in einer Cloud-Lösung natürlich kein 08/15-Schreiben, dem man ansieht, dass lediglich die Anschrift des Empfängers und das Datum ausgetauscht wurden. Vorteil eines solchen ist, dass es ein Grundgerüst bietet, das man binnen weniger Minuten auch mobil auf einen Arbeitgeber hin optimieren kann: Rund drei Sätze Einleitungstext und einige wenige Adaptierungen im Text lassen sich auch auf kleinen Screens tippen. Individualität ist nach wie vor ein Faktor beim Bewerben.

Wie schnell muss ein Recruiting-Prozess funktionieren?

Geht ein Inserat online, ist es natürlich vorteilhaft, wenn man möglichst schnell seine Bewerbung sendet. Als Bewerber weiß man ja in der Regel relativ wenig über Motivation, Bewerber-Anforderungen und den Leidensdruck des ausschreibenden Unternehmens. Gerade im Bereich der qualifizierten Fachkräfte kontaktieren Arbeitgeber passende Bewerber meist relativ schnell, um sich deren Potenzial keinesfalls entgehen zu lassen. Die wenigsten Personalchefs sammeln heute noch alle eingehenden Bewerbungen und bearbeiten diese dann nach Ablauf des Inserats. Täglich aufs Neue suchen müssen Bewerber aber trotzdem nicht, wenn sie die Möglichkeiten großer Karriereportale nutzen: karriere.at bietet zum Beispiel einen Job-Alarm, der nach einmaliger Eingabe eines Suchprofils den User täglich über die verfügbaren neuen Stelleninserate informiert.

Angenommen, man verzichtet auf mobile Optimierung der Karrierepage: Lässt sich dieses Manko in Bewerbungsanzahl, Time-to-hire etc. quantifizieren?

Anhand unserer eingangs zitierten Studiendaten kann man den Verlust an Reichweite zumindest schätzen: Geht man davon aus, dass im Schnitt jeder dritte erwerbstätige Österreicher sein Smartphone zur Online-Jobsuche benutzt, kann man je nach Job und Zielgruppe von einer sehr großen Anzahl an potenziellen Kandidaten sprechen. Kosten, die durch schlechtes mobiles Recruiting und damit längeren Besetzungszeiten anfallen, setzen sich nicht nur aus dem Produktivitätsentgang zusammen. Bewerben sich weniger passende Kandidaten, muss die Suche oft ausgedehnt werden und ein neues Inserat mit anderen Parametern geschalten werden.

Was wir auch anhand der Studiendaten sagen können: Je jünger und web- bzw. technikaffiner die Bewerber-Zielgruppe eines Arbeitgebers ist, umso größer ist auch der Schaden durch nicht mobil-optimierte Bewerbungsprozesse.

Was bietet karriere.at für Unternehmen im Bereich mobile Recruiting?

karriere.at ist zu 100 % responsive, also für alle Bildschirmgrößen optimiert – vom Stelleninserat bis hin zu aussagekräftigen Arbeitgeberprofilen. Wir wissen, dass Bewerber neben Inseraten nach für sie relevanten Unternehmensinfos suchen, daher richtet sich unsere Employer-Branding-Lösung inklusive Video-Einbindungen gerade an Unternehmen, die ihre eigene Seite noch nicht für Mobilgeräte optimiert haben.

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smid

Jürgen Smid

ist geschäftsführender Gesellschafter von
karriere.at

www.karriere.at