Mit Trainingsdesign zu guten Trainings

Ein gutes Training zu entwerfen bedarf des entsprechenden Wissens über Trainigsdesign. Wie der Weg zu wirkungsvollen Trainings aussehen kann, beschreibt Anna Langheiter.

Trainings sollen etwas bewirken – bei den Teilnehmern und damit auch im Unternehmen. Das gelingt nicht mit langweiligen PowerPoint-Schlachten. Stattdessen können Trainings so designt werden, dass sie zu den Kunden wie maßgeschneidert passen. Der Überbegriff dieser Disziplin ist »Trainingsdesign« oder »Instruktionsdesign«. Darunter versteht man die systematische Planung, Entwicklung und Evaluation von Lernumgebungen und Lernmaterialien.

Ein Trainingsdesigner beschäftigt sich demnach mit all den Aktivitäten, die durchgeführt werden, bevor ein Trainer einen Trainingsraum betritt. Er durchdenkt alle Schritte vor, während und nach einem Training, egal ob er Trainings für sich oder für andere Trainer konzipiert.

Dabei beachten Trainingsdesigner zwar immer 4 Prozesse und gleichgültig, in welchem der Prozesse sie sich gerade befinden, der Fokus muss permanent auf die mit dem Unternehmen vereinbarten Ziele gerichtet sein:

1. Designprozess

Der Designprozess beginnt mit der Trainingsbedarfsanalyse und hat immer den Fokus auf: Was soll das Training letztendlich bewirken? Die zu schulenden Inhalte können vom Trainingsdesigner erstellt oder in Zusammenarbeit mit internen Fachexperten erarbeitet werden. Mit Hilfe von kreativen Designideen wird dann ein Training gestaltet, in dem interaktiv und nachhaltig gelernt wird. Die Planung eines Pilottrainings und dessen Evaluation schließen den Designprozess ab.

2. Trainingsprozess

Der Trainingsprozess bildet alle Tätigkeiten ab, die ein Trainer mit den Teilnehmern im Seminarraum durchführen wird. Für jede Lerneinheit werden die 4 Stufen Fokus, Information, Erfahrung und Transfer geplant. Der Fokus setzt den Rahmen und die Orientierung für die Lerneinheit und der Sinn für die Teilnehmer wird herausgearbeitet. Bei Information werden die Inhalte vermittelt – von der merk-würdigen Präsentation bis zur Erarbeitung durch die Teilnehmer und im Anschluss wird die Anwendung demonstriert. Erfahrungen dürfen die Teilnehmer in Form einer auf die Zielgruppe zugeschnittenen Übung machen, woraufhin sie reflektieren, was vom Gelernten schon anwendbar war, was gut gelungen ist und was man noch besser machen kann. Der Transfer klärt, was an Information noch benötigt wird, um das Gelernte in den Alltag umzusetzen und was es braucht, damit es tatsächlich umgesetzt wird. Ein Teil des Trainingsdesigns umfasst außerdem Beginn und Ende des Trainings sowie welche Aktivierungen und Wiederholungen im Lernprozess verwendet werden.

3. Transferprozess

Ein Trainingsdesigner plant auch den Transferprozess, der schon vor dem Training beginnt, wenn sich der Teilnehmer mit den Zielen und Inhalten des Trainings auseinandersetzt. Nach dem Training geht es um die Unterstützung des Teilnehmers bei der Umsetzung. Dies kann durch einen Kollegen, eine Führungskraft, einen Trainer oder einen Coach geschehen, ebenso könnte aber auch eine App mit den Zielen gefüttert werden, die mithilfe der Erinnerungsfunktion den Transfer unterstützt.

4. Evaluierungsprozess

Ein Training ist nur dann erfolgreich, wenn die Teilnehmer unterstützt werden, die Unternehmensziele nachweislich und messbar zu erreichen. Daher plant der Trainingsdesigner den Evaluierungsprozess von vornherein mit ein und setzt dabei nicht nur auf Zufriedenheit und Lernerfolg, sondern prüft auch, ob eine Verhaltensänderung und damit ein Unternehmenserfolg eingetreten sind. Das Wichtigste an einem durchdachten Trainingsdesign ist eine strukturierte Vorgehensweise und ein Bauchladen an kreativen Designideen, um einen roten Faden von der Trainingsbedarfsanalyse über das Training bis zum gewünschten Ergebnis zu legen. Trainingsdesigner, die also das Ergebnis ihres Trainings im Blick und somit »the end in mind« haben, schaffen Trainings, die etwas bewirken.

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langheiter

Gastautorin

Anna Langheiter

ist Expertin im kreativen Trainingsdesign für lebendige und nachhaltige Lernprozesse. Sie designt passgenaue Trainings, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeiter selbst weiterentwickeln können.

www.annalangheiter.com