Nachhaltiges Tagen in Oberösterreich

Von der öffentlichen Anreise über Müllvermeidung bis zum Rahmen-programm im Einklang mit der Natur – viele Betriebe im Tagungsland Oberösterreich legen Wert auf nachhaltige Veranstaltungen. Welche Maßnahmen und Ideen gibt es bereits dazu? TRAiNiNG hat nachgefragt.

10 400 Kongresse, Firmentagungen und Seminare mit einer halben Million Teilnehmer1, die österreichweit 811 187 Nächtigungen generierten: So sieht die Bilanz aus dem Meeting Industry Report Austria (MIRA) für das Jahr 2021 aus. Das ergibt einen Zuwachs von 20 % gegenüber dem »Coronajahr 2020«. Oberösterreich konnte bundesweit die zweitmeisten Kongressteilnehmer begrüßen (nach Wien). Der Report zeigt für Oberösterreich eine sehr positive Entwicklung, auch die Buchungslage in der heimischen Tagungs- und Veranstaltungsbranche ist vielversprechend. Der Trend geht laut diesem Report eindeutig in Richtung »Green Events und Meetings«.

Diese Entwicklung ist natürlich auch bei den jeweiligen Convention Bureaux angekommen, die ihre Partnerbetriebe dabei unterstützen, nachhaltige Events umzusetzen.
Das Convention Bureau Oberösterreich bietet für alle Unternehmen und Trainer kostenlose Beratung bei der Planung von Tagungen, Kongressen, Seminaren, Incentives und Events in Oberösterreich.

Ingrid Pichler (Convention Bureau Oberösterreich): »Der Geschäftstourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Oberösterreich. Um den Verbrauch der Ressourcen dabei so gering wie möglich zu halten, planen immer mehr Unternehmen ihre Veranstaltungen nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings und Events. Seit Juni 2022 sind auch wir mit dem Umweltzeichen für ›Green Meetings und Green Events‹ ausgezeichnet. Als Lizenznehmer setzen wir unsere Eigenveranstaltungen nachhaltig um und möchten als Netzwerkplattform und Impulsgeber für die Tagungs- und Eventbranche in Oberösterreich für dieses Thema sensibilisieren und darüber informieren. Damit setzen wir ein aktives Zeichen für die Umwelt und ein bewusstes Signal unseren Partnern und Gästen gegenüber.«

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Green Meetings und Events

Bereits seit dem 1. April 2012 – also seit über 10 Jahren – steht das Österreichische Umweltzeichen zur Auszeichnung von Green Meetings und Green Events zur Verfügung. Es zeichnet Veranstaltungen aus, die sich durch eine nachhaltige Organisation hervorheben. In den letzten Jahren haben viele große und auch sehr kleine Veranstaltungen auf dieses Umweltzeichen gesetzt. Die meisten Veranstaltungen, die den Kriterien von Green Meetings entsprechen, sind Kongresse und Tagungen, gefolgt von Seminaren, Galas, Ehrungen, Feiern, Firmen­tagungen und Kundenevents.

Auch immer mehr Trainer und HR-Verantwortliche, die Seminar- oder Tagungshotels buchen, achten darauf, ob und in welcher Form die Betriebe nachhaltig arbeiten.

Green Meetings sind »Ermöglicher« für nachhaltige Ernährung, Energieeffizienz, umweltfreundliche Anreise und einen Veranstaltungsbesuch ohne Müllberge. Veranstalter haben die Möglichkeit, ihr Event oder Meeting als »Green Event« oder »Green Meeting« zertifizieren zu lassen. Hierbei geht es vor allem darum, den Ressourcenverbrauch so gering wie möglich zu halten, umweltfreundliche Anreise zu forcieren oder auf regionales Catering zu achten.

Die wichtigsten Kriterien auf einen Blick:

  • umweltbewusste Locations und Hotels
  • ressourcenschonende Planung und Umsetzung
  • Abfallvermeidung und -trennung
  • regionale, saisonale und biologische Lebensmittel
  • umweltverträgliche Mobilität und Reduktion der CO2-Emissionen
  • nachhaltige und wiederverwendbare Gestaltung von Messeständen
  • energiesparender und ressourcenschonender
  • Technikeinsatz
  • soziale Verantwortung den Mitarbeitern und Teilnehmern gegenüber
  • Stärkung der regionalen Wirtschaft und Kultur

Ingrid Pichler weiß, welche Möglichkeiten es gibt, in Oberösterreich nachhaltig zu tagen: »Oberösterreichs Tagungslandschaft liegt inmitten intakter Natur. Und diese gilt es zu bewahren und zu schonen – auch im Rahmen von Veranstaltungen und Meetings. In Oberösterreich gibt es viele Veranstaltungslocations und Seminarhotels, die sich diesem Thema annehmen und ihren Kunden dank offizieller Auszeichnungen und Qualitätssiegel – wie dem Österreichischen Umweltzeichen, der Österreichischen Auszeichnung für Green Meetings und Events oder der Grünen Haube – umweltschonende Maßnahmen im Betrieb transparent machen. Bei der Wahl der Location können Veranstalter somit bewusst ein Zeichen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen und den Kunden diese Werte transportieren. Das zahlt wiederum in das Image ihres Unternehmens ein.«

In Oberösterreich gibt es aktuell drei Convention-Bureau-Partner, die über das Österreichische Umweltzeichen für Green Meetings und Events (UZ62) verfügen und somit auch Veranstaltungen zertifizieren dürfen:

  • Design Center Linz
  • Tourismusverband Region Wels
  • Palais Kaufmännischer Verein Linz.

In der Landeshauptstadt Linz finden mehr als zwei Drittel aller gemeldeten oberösterreichischen Veranstaltungen statt (MIRA 2021). Hier sitzen mit dem Tourismusverband Linz und dem Design Center Linz zwei Betriebe, die nach Umweltkriterien handeln.
Barbara Infanger (Veranstaltungsservice Tourismusverband Linz): »Ich finde es gut und wichtig, dass unsere aktuelle Kampagne das Thema aufgreift und wir Produkte wie die Linz-Card führen. Unsere Kampagne kritisiert ja Weltraumtourismus und belohnt umweltfreundliche Anreise mit einem Weltraumticket (Öffi-Ticket), das in einen Gutschein eingetauscht wird. Außerdem ermöglicht die Linz-Card dank Online-Ticket-Shop und Öffi-Ticket eine unkomplizierte Anreise. Weiters entwickelten wir z. B. mit Rail-Tours, dem Reisebüro der ÖBB, Angebote und beraten natürlich auch zu Green-Meetings in Linz. Werbemittel werden mit Blick auf Umweltaspekte gewählt und produziert. In Zukunft wollen wir selber auch immer besser werden, wenn es darum geht, einen Beitrag zu leisten. Wir werden weiterhin Kunden und Partner beraten, wie sie in Linz umweltfreundlich tagen und urlauben können. Außerdem prüfen wir, ob wir (Veranstaltungs-)Gäste mit Gutscheinen zur alternativen Mobilität erwärmen können.«

Umweltschutz ist für viele Menschen wichtig. Sie setzen aktiv Maßnahmen, um etwas beizutragen. Kunden wissen es demnach auch immer mehr zu schätzen, wenn Betriebe sich ehrlich und aktiv nachhaltiger Themen annehmen und sich für den Klimaschutz einsetzen. Dazu spricht auch Barbara Infanger aus Erfahrung: »Es gibt Kunden, denen Umweltfreundlichkeit sehr am Herzen liegt, die sind darüber glücklich, aber meist schon gut informiert. Für diese ist das schon so selbstverständlich, dass sie auch keinen Wert mehr auf Zertifizierungen legen. Andere sind daran leider wenig bis gar nicht interessiert und können dafür selten begeistert werden, weil es eine Änderung der Gewohnheiten erfordert und Menschen bekanntermaßen Gewohnheitstiere sind. Das ist schade, weil es oft nicht viel Aufwand ist. Wir alle können ja, aus meiner Sicht, jeden Tag ganz einfach etwas für die Umwelt tun.«

Ein Veranstaltungshaus, bei dem schon bei der Errichtung besonderes Augenmerk auf eine zeitlose, multifunktionale und ökologisch nachhaltige Location gelegt wurde, ist das Design Center Linz.
Thomas Ziegler (Geschäftsführer Design Center Linz) über Maßnahmen für nachhaltiges Tagen: »Seit 1. Dezember 2012 ist das Design Center Linz der erste Anbieter und auch die erste Zertifizierungsstelle für Green Meetings und Green Events in Oberösterreich. Außerdem ist es seit 2015 als erste Eventlocation – ebenso vom Land Oberösterreich – mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Im Sinne nachhaltiger Technologien werden laufend Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen – wie zuletzt die neuerliche Erweiterung der Umstellung auf stromsparende LED-Beleuchtung und seit gut 10 Jahren die Realisierung einer Brunnenwasserkühlung, sowie seit 2013 die Installation mehrerer Ladestationen für E-Autos in der Tiefgarage und am Freigelände-Parkplatz.«

Ökologische und soziale Verantwortung, zukunftsfähiges Denken und Handeln – das Design Center Linz hat sich mit seiner Überzeugung klar positioniert und wird diesen Weg auch in Zukunft konsequent fortsetzen.
Betriebe wie dieser sind es, die Oberösterreich als Tagungsdestination für nachhaltig denkende Unternehmen attraktiv machen.

Region Wels

Eine weitere für Oberösterreich wichtige Business-Region ist Wels. Die Region im Zentralraum Oberösterreichs reicht von Wels über Sattledt bis Kremsmünster und bietet knapp 50 000  m² Eventfläche und rund 2 000 Betten. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird auch hier viel für nachhaltige Tagungen getan.

Peter Jungreithmair (Geschäftsführer Tourismusverband Region Wels): »Seit 2014 sind in Wels alle Seminarhotels mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus ausgezeichnet und der Tourismusverband fungiert als Zertifizierungsstelle für Green Meetings und Events. Die Tourismusregion Wels als Lizenznehmer für Green Meetings und Events begleitet Veranstalter von der Betreuung bei der Veranstaltungsbuchung bis hin zur Abwicklung aktiv bei der Umsetzung von Green Events in der Region. Green Meetings und Events sind ein Trend, dessen Philosophie und Denkweise einer wachsenden Zahl an Veranstaltern entgegenkommt.« Über die Jahre entscheiden sich immer mehr Unternehmen, Eigenveranstaltungen mit dem Umweltzeichen für Green Meetings und Events zertifizieren zu lassen. »Wichtig ist die umfangreiche Beratung zur Zertifizierung und deren Abwicklung, welche wir gemeinsam mit dem Büro für Umweltfragen vornehmen«, streicht Jungreithmair hervor.
Seit Jahren setzt die Stadt Wels mit der internationalen Energiesparmesse entscheidende Impulse für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Durch die Initiative der Business Touristik wurde der Umweltgedanke auf den gesamten Veranstaltungsbereich übertragen. »Diese strategische Ausrichtung einer Stadt auf Green Meetings & Events im Wirtschaftstourismus ist einmalig in Österreich. Das freiwillige Befolgen genau definierter Umweltstandards ist mehr als ein Marketingtrick«, ergänzt Jungreithmair.

Natur und Meetings

Oberösterreichs Lage und Natur bieten auch unzählige Kraftplätze für Meetings und für Rahmenprogramme im Einklang mit der Natur. Wie wäre es zum Beispiel mit einem eleganten Galaabend am Schiff im Salzkammergut oder einem Meeting am Wolfgangsee mit Bergpanorama? Wer es lieber actionreicher mag, der findet in der Urlaubsregion Pyhrn-Priel die perfekte Möglichkeit für ein Team-Building-Abenteuer. Direkt an der Donau tagt man beim Outdoor-Seminar im Hotel Wesenufer. Eine bewegungsreiche Seminarpause mit Weitblick erlebt man im Mühlviertler Hotel AVIVA.

Ingrid Pichler: »Der Trend zu Outdoor kommt uns in Oberösterreich mit unserer Landschaft entgegen. Wir haben viele Partner, die Seminarmöglichkeiten im Freien anbieten und daher sowohl beim Seminar selbst als auch beim Rahmenprogramm auf Outdoor zurückgreifen können. Unter unseren Convention-Bureau-Partnern haben wir derzeit Seminarprofis im Grünen (Pyhrn-Priel Region, Mühlviertel), Locations am Wasser (direkt an der Donau oder an den Salzkammergut Seen) und Partnerbetriebe in vitalem Umfeld (in Thermenregionen wie Geinberg, Bad Schallerbach, Bad Ischl). Die Auswahl ist riesig und lässt sich nach den individuellen Wünschen der Gruppe anpassen.«

Schon jahrelang ist die Villa Sonnwend National Park Lodge in der Region Pyhrn-Priel mit dem Umweltzeichen und vier Flipcharts ausgezeichnet. Die Philosophie des Hauses ist der sanfte Tourismus im Einklang mit der Natur, ein besonderes Anliegen ist hier der ökologische Fußabdruck. Dazu gehören Kategorien wie die Verwendung von hochwertigen und regionalen Lebensmitteln, der verantwortliche Umgang mit Wasser und Energie, die umweltfreundliche Anreise und naturverbundene Bildungsangebote.
In der genannten Region Pyhrn-Priel spüren (Tagungs-)Gäste die Vorteile einer ländlichen Umgebung sofort. Eine herrliche Bergkulisse, klare Luft und dichte Wälder im Nationalpark. Auch hier werden zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um nachhaltiges Tagen zu ermöglichen und die Natur zu erhalten.

Marjolein Looije (Tourismusverband Pyhrn-Priel): »Generell merkt man ein Umdenken bei den Seminargästen. Das Bewusstsein für die Natur und ihre Ressourcen ist größer geworden. Deshalb entscheiden sich Gäste bewusst für eine bestimmte Region, wo sie sich im Einklang mit der Natur erholen können, oder eine bestimmte Unterkunft, in der besonderer Wert auf die Umwelt gelegt wird. Uns ist die Natur ein wirkliches Anliegen und so ermöglichen wir z. B. eine umweltfreundliche Anreise, stellen Ladestationen für E-Autos und E-Bikes bereit, organisieren ein Rahmenprogramm in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Kalkalpen und den Abenteuerprofis Pyhrn-Priel 365 Tage im Jahr. Unser kulinarisches Angebot ist stets saisonal und regional abgestimmt.«

Die Urlaubsregion Pyhrn-Priel grenzt direkt an den Nationalpark Kalkalpen (UNESCO-Weltnaturerbe). In der Villa Sonnwend in Roßleithen können Seminargäste ein exklusives Naturerlebnis mit eigenem Ranger buchen.
Marjolein Looije: »Um unsere Region noch energieautarker zu machen, arbeiten wir mit der Klima-Energiemodellregion Pyhrn-Priel zusammen. In Zukunft möchten wir ein noch besseres Mobilitäts- und Parkraumbewirtschaftungskonzept für die ganze Region anbieten, außerdem noch mehr Regionalität in die Speisen bringen. Gemeinsam mit der Klima- und Energiemodellregion Pyhrn-Priel sind auf den öffentlichen Gebäuden der neun Gemeinden Photovoltaikanlagen geplant.«

Ausgezeichnete Kulinarik

Neben dem Österreichischen Umweltzeichen »Green Meetings & Events« gibt es noch weitere Auszeichnungen, über die sich Hotels freuen können, wenn sie gewisse Kriterien erfüllen. Eines davon ist das Siegel »Grüne Haube« für den Bereich der Kulinarik. Es steht für vollwertigen Genuss auf höchstem Niveau in zertifizierter Bioqualität – vegetarisch, auf Wunsch jedoch auch mit Fisch oder Fleisch. Sie wird österreichweit an Hotellerie- und Gastronomiebetriebe verliehen. Durch regelmäßige Schulungen zum Thema Naturküche und dank der Identifikation aller Mitarbeiter wird die Philosophie der Grünen Haube spürbar. Aktuell ist ein Convention-Bureau-Partner in Oberösterreich mit der Grünen Haube ausgezeichnet – das Villa Seilern Vital Resort in Bad Ischl.

TRAiNiNG hat bei Teresa Streibl (Veranstaltungsplanung & Marketing) nachgefragt, welche Maßnahmen das Villa Seilern Vital Resort  konkret setzt, um nachhaltiges Tagen zu ermöglichen. »Der höchste Anspruch in der Villa Seilern ist es, die Gäste kaiserlich zu verwöhnen. Dies spiegelt sich in den köstlichen Speisen wider. Transparenz und Herkunft bringen ehrlichen Geschmack auf den Teller. Die Gäste müssen erkennen können, welche Produkte aus biologischer und welche aus konventioneller Landwirtschaft stammen. Daher wird das vorgeschriebene Sortiment an Bioprodukten auch klar deklariert. In der Villa Seilern werden für die Grüne-Haube-Speisen ausschließlich vollwertige, naturbelassene Zutaten aus biologischer Produktion verwendet, die hauptsächlich aus der Region stammen und der Saison entsprechen. Zur jährlichen Grüne-Haube-Kontrolle gehört auch eine Kontrolle durch Bio-Austria. Wir sind ganz besonders stolz darauf, seit 2013 ein Grüne-Haube-Betrieb zu sein.«

Und nicht nur die Kulinarik ist in diesem Vorzeigebetrieb ökologisch und nachhaltig gestaltet. Es gibt noch viele weitere kleine Maßnahmen, wie Teresa Streibl erzählt: »Manche Dinge schätzt man erst dann, wenn sie nicht da sind, wie z. B. unsere fleißigen Bienchen in unserem Hotel, welche täglich für die Reinigung des Hauses und der Wohlfühlzimmer zuständig sind. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist es vielleicht nicht immer nötig, dass Zimmer täglich reinigen zu lassen. Deshalb wurde im Sommer 2021 ein ›Bienenfreier Tag‹ ins Leben gerufen. Damit konnten die Gäste selbst entscheiden, ob die fleißigen Bienchen das Zimmer reinigen sollen oder nicht. Als Belohnung für die Mithilfe bei der Umweltschonung haben die Gäste einen Honiglöffel als kleines Geschenk erhalten. Im Jahr 2022 wurde die Aktion fortgeführt und die Gäste wurden aufmerksam gemacht, ihren Blick zu schärfen und dafür Sorge zu tragen, dass die beeindruckende Schönheit des Salzkammerguts noch lange erhalten bleibt. Auf dem Informationsblatt für unsere Gäste am Zimmer wurde auf das Thema der Verrottungszeiten aufmerksam gemacht, sodass man es sich zwei Mal überlegt, ob man seinen Müll im Wald liegen lässt. Die Gäste erhielten als Dankeschön ein Brillenputztuch.«

Soziales Engagement

Nachhaltigkeit besteht allerdings nicht ausschließlich aus Umweltthemen, wie den Klimaschutz oder den Schutz der Meere. Es geht auch um die Vermeidung von Armut, um Gesundheit und Wohlergehen, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit u.v.m.
Im Rahmen des UN Sustainable Development Summit in New York haben daher am 25. September 2015 Staats- und Regierungschefs aus allen Ländern weitere Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Das Ergebnis der Arbeitsgruppen sind 17 Ziele und 169 Zielsetzungen der nachhaltigen Entwicklung, die sich im Gegensatz zu den Millenniumszielen nicht nur an die Länder des globalen Südens wenden, sondern für alle Staaten weltweit gleichermaßen Gültigkeit haben.
Ein Seminarhotel in Oberösterreich setzt hier ganz großartige Zeichen. Das Wesenufer Hotel & Seminarkultur an der Donau ist das erste und einzige Inklusionshotel in Österreich und Teil der Organisation pro mente OÖ.

Claudia Pauzenberger (Umweltbeauftragte Hotel Wesenufer): »Unser Unternehmenskonzept beruht auf zwei Geschäftsfeldern: Zum einen der soziale Auftrag – wir betreuen und beschäftigen im Moment rund 45 Menschen mit psychischen/psychosozialen Beeinträchtigungen im Rahmen unseres zweiten Auftrages der Hotellerie. Neben dem sozialen Engagement ist uns auch die ökologische Nachhaltigkeit ein großes Anliegen, das bereits beim Bau bzw. bei der Renovierung berücksichtigt wurde.«
Konkret bedeutet das:

  • Das Hotel wird im Winter über Brunnenwärmepumpen (170 Kw) geheizt und in den Seminarräumen kann im Sommer umgekehrt auch gekühlt werden.
  • Das Warmwasser wird mit einer separaten Brunnenwärmepumpe aufgeheizt. Durch eine Solaranlage wird das Warmwasser an sonnigen Tagen erzeugt.
  • Der Stromverbrauch wird durch 100 % erneuerbare Energie gedeckt und das Hotel verfügt über eine Photovoltaikanlage.
  • Der Hotelteil »Donaublick« ist gesamt thermisch isoliert.

Das Inklusionshotel (prämiert mit dem Österreichischen Inklusionspreis) verfügt über zahlreiche Auszeichnungen: Es ist neben dem Österreichischen Umweltsiegel 2018 als erstes Hotel in Oberösterreich mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet worden und ist ein Klimabündnisbetrieb.
»Wir sind davon überzeugt, dass uns die nachhaltige Positionierung vor allem in Zukunft zu einem interessanten, attraktiven und sinnstiftenden Veranstaltungs- und Urlaubsort macht. Die Regionalität und die naturbelassene Umgebung zum Lernen, Reflektieren, Feiern und Erholen sehen wir als Wettbewerbsvorteil.
Diese strategische Ausrichtung ist bereits in einer steigenden Buchungsentwicklung sichtbar und stärkt spürbar unsere Kundenbindung.
Wir achten auf den regionalen Einkauf und haben das Pilotprojekt ›United against waste‹ mit unserer Teilnahme unterstützt. Ein spezielles Team im Hotel beschäftigt sich aktiv mit Möglichkeiten der Plastikreduzierung in allen Bereichen des Hotels. Aktuell erarbeiten wir zusätzliche Möglichkeiten, Energie zu sparen«, ergänzt Claudia Pauzenberger.

Fazit
Mehr und mehr Menschen sind sensibilisiert für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Das spiegelt sich in den letzten Jahren auch im Business-Bereich wider, wo bisher Teilnehmer weniger Einfluss nehmen konnten. Oberösterreichs Tagungsbetriebe überzeugen bereits jetzt mit nachhaltigen Ideen und Maßnahmen und legen den Fokus ganz klar auf Veranstaltungen im Einklang mit der Natur.

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