Schöne neue Arbeitswelt?

Bei einer dreitägigen Zukunftsreise nach Dublin konnten die Teilnehmer live sehen, wie die großen Technologie-Unternehmen wie google oder meta arbeiten.

Ende September flogen HR-Verantwortliche sowie Geschäftsführer und Unternehmer aus Österreich zu einer Zukunftsreise nach Dublin in Irland. Organisiert wurde der Blick in die Zukunft des Arbeitens von der WKO Außenwirtschaft in Kooperation mit dem HR Circle. Bei dieser 3-tägigen Reise erhielten die Teilnehmer Einblicke in Unternehmen und vernetzten sich mit in Irland arbeitenden Österreichern und Deutschen.

Dublin
Wir besuchten als erstes LinkedIn. Zuerst erfuhren wir in einer kurzen Präsentation was LinkedIn alles unternimmt, um Mitarbeiter zu finden.
Zunächst einmal – Dublin ist auf den ersten Blick nicht das Land, in dem man arbeiten möchte: Extrem hohe Mietpreise, selbst für kleinste Wohnungen, ein mangelndes Gesundheitssystem, kalt und feuchtes Wetter etc.
Daher, und das hören wir in den folgenden Tagen von anderen Unternehmen häufiger, werden zahlreiche Benefits geboten:

  • Eine Wohnung für die ersten 4 Wochen in Irland und kostenlose Unterstützung bei der Suche nach einer Unterkunft für die Zeit danach
  • kostenloses Essen den ganzen Tag lang, inkl. Abendessen bei manchen Unternehmen
  • gute Bezahlung
  • Chance auf hohe Boni, durch z.B. Mitarbeiter-Empfehlung
  • kostenloses Fitness-Studio im Unternehmensgebäude, teilweise mit Schwimmbad, Sauna etc.

LinkedIn stellt sein Produktportfolio vor und erklärt uns , wie wir es optimal nutzen können, um Mitarbeiter finden. Außerdem erfahren wir, wie wir mit ihrem Tool LinkedIn-Learning Mitarbeiter auch weiterbilden können. Nach dem Vortrag werden wir durch das Gebäude geführt und finden uns in einer neuen Welt wieder:

  • verschiedene Arbeitsplätze, die je nach Tätigkeit genutzt werden. So wechseln Mitarbeiter auch öfters während eines Tages ihre Arbeitsumgebung.
  • Mikro-Küchen, in denen man rund um die Uhr Obst, kleine Snacks und heiße und kalte Getränke kostenlos bekommt.
  • Eine Terrasse mit Blick über Dublin, wo ein professioneller Barista den ganzen Tag über Kaffee zubereitet.

Ein spannender Einblick in eine Arbeitswelt, wie es die meisten bei uns noch nicht kannten.

Im Anschluss an diesen Ausflug treffen wir uns im Büro des Außenwirtschaftscenter Dublin, wo uns Franz Eiffe (Reasearch Manger bei Eurofound) einen informativen Vortrag über aktuelle Zahlen über Arbeit, Wellbeing, Stress und Produktivität im europäischen Vergleich präsentiert. Am Abend lernen sich die Teilnehmer bei irischem Essen und einem Guinness einander besser kennen und diskutieren die Erkenntnisse des ersten Tages.
Google Docks Logo

Am nächsten Tag gehts gleich in der Früh zu google. Der Ablauf ist wieder gleich. Ein ca. 60-minütiger Vortrag gefolgt von einer ca. 45-minütigen Office-Führung durch dieses und andere Google-Gebäude in der Gegend. Ja, es gibt mehrere, viel mehr, teilweise durch verglaste Brücken miteinander verbunden. In dem Vortrag kam klar heraus »Arbeit ist kein Ort mehr«. Spätestens seit Corona ist remote Work angekommen, um zu bleiben. Die Tech-Firmen haben hier unterschiedliche Einstellungen dazu. 50 % der Arbeitszeit außerhalb des Büros zu verbringen ist das mindeste, das angeboten wird. Auch ein Grund, warum die Büros alle so »cool« sind. Damit Mitarbeiter gerne ins Büro kommen, freiwillig sozusagen.

Nur wenige Schritte vom google-Office entfernt finden wir uns im Anschluss bei meta ein, dem die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und WhatsApp gehören. Hier werden wir gleich zu Beginn von sogenannten »Brand-Ambassador«, also Marken-Botschaftern, durch das Gebäude geführt. Wir sehen einen Raum, in dem handwerklich mit Ton, Farbe oder 3D-Drucker gearbeitet werden kann, wir besuchen einen Raum, in dem Schlagzeug gespielt oder Yoga praktiziert werden kann und wir finden häufig Tischtennis- und Tischfußballtische, Videospiel-Automaten oder beschreibbare Wände vor, an denen sich jeder »austoben« kann. Das machen auch wir, und lassen auf deutsch ein paar nette Zeilen als Andenken an uns stehen. Die ganzen Räume dienen dazu, kurz vom Alltag abzuschalten und Kreativität zu fördern.
Besonderes Highlight: Wir dürfen in der Kantine von facebook Mittagessen. Das ist irgendwie schon sehr cool, unter all den jungen Menschen  zu sein und die »junge« Facebook-Kultur auch ein wenig zu spüren.

Am Nachmittag gehen wir dann noch zum Headquarter der Jobbörse Indeed und erfahren von Managern der Plattform Slack wie Kollaboration in Zukunft aussehen könnte.

Am Abend gibt es ein Netzwerktreffen mit in Irland arbeitenden Österreichern. Hier können wir nochmals in sehr entspannter Atmosphäre alle Fragen stellen, die uns unter den Nägeln brennen.

Am letzten Tag bekommen wir weitere Einblicke in diese futuristische Arbeitswelt bei dem Software-Anbieter »workday« und bei Microsoft. Workday hat eine viel geringere Fluktuation als die bisher besuchten Unternehmen. Sie verfolgen – so erfahren wir im Vortrag – auch eine andere HR-Politik, und legen extrem viel Wert auf die Qualität der Zusammenarbeit im Team.

Fazit
Die drei Tage waren ein Ausflug in die Zukunft der Arbeit bei spannenden Unternehmen. Wir konnten erfahren und sehen, wie hier gearbeitet wird. Während der Führungen und beim Netzwerkabend hatten wir die Möglichkeit in 4-Augen-Gesprächen private Fragen an Mitarbeiter und HR-Verantwortliche zu stellen. Dieser offene Austausch war besonders wertvoll, zeigt er doch auch eine andere Seite auf diese schöne neue Arbeitswelt: Hoher Druck, hohe Fluktuation (1-4 Jahre im Durchschnitt), schwer zu erreichende Ziele und verschwimmende Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben.
Die Organisation der WKO Außenwirtschaft hat vom ersten Treffen am Flughafen bis zum Absetzten eben dort wunderbar geklappt und ließ keine Wünsche offen.

Link zu:

WKO Außenwirtschaft

HR Circle

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