Helfer nach dem Jobverlust

LHH/OTM erhebt jährlich eine Statistik der österreichischen Outplacement-Beratung. Dabei wird bei Personalabbau mit Unternehmen aller Branchen zusammengearbeitet.

Die durchschnittliche Suchdauer nach einem Job liegt 2020 bei 21,8 Wochen, also etwas weniger als ein halbes Jahr, gegenüber den Zeiten vor der Corona-Krise ziemlich unverändert.

Suchdauer in Wochen 2020_1

Im Krisenjahr 2008 war sie mit 29 Wochen auf dem höchsten Niveau, es dauerte damals etwa ein Dreivierteljahr, bis eine neue adäquate Stelle gefunden war.
Laut Peter Holzmüller (Geschäftsführer von LHH/OTM) »hat Corona bisher noch nicht unmittelbar zur längeren Suchdauer geführt. Was wir jedoch für die Zukunft vermuten, ist zumindest das Niveau der letzten Krise, also um mindestens ein Drittel länger.«
Derzeit ist oft Kurzarbeit beantragt, eine weitere Verlängerung dieser noch offen. Alle orientieren sich neu und warten ab, wie »schlimm« es tatsächlich kommt. Bis Ende des Jahres werden nun Sozialpläne verhandelt. Mit Kurzarbeit wird die erste Krisenphase überbrückt. Wo der Kostendruck steigt, ist der Personalabbau nicht mehr weit.

50+ braucht bei der Stellensuche länger

Suchdauer nach Alter 2020_1

Das höhere Alter wird bei der Stellensuche zunehmend zum Nachteil. Es kommt also zu einer zunehmenden Polarisierung im Arbeitsmarkt. Gerade jene, die zuvor jahrelang in ein und demselben Unternehmen waren, brauchen Hilfe: Wie präsentiere ich mich in Jobnetzwerken wie Xing/LinkedIn? Wie präsentiere ich mich im Gespräch so souverän, dass ich den entscheidenden Vorteil gegenüber dem nicht-gecoachten Mitbewerber habe? Wie erweitere ich mein persönliches und soziales Netzwerk?

Entscheidend ist das Netzwerk!

Suchstrategien 2020_1
Das persönliche Kontaktnetz ist mit 61 % die erfolgreichste Suchstrategie. Im offenen Stellenmarkt wurden dagegen nur 23 % über Stellenanzeigen und 10 % über Personalberater platziert.

Fachkräftemangel führt zu mehr Mobilität

Die Branchenmobilität beträgt beinahe die Hälfte, 44 % unserer Kandidaten ist es gelungen, die Branche zu wechseln. Die funktionale Mobilität beträgt nur 20 %, d. h. ein Fünftel hat bei der Neuorientierung eine Stelle mit einer neuen Funktion gefunden.

Typische Outplacement-Kandidaten

  • 55 % sind Männer, 45 % Frauen
  • Durchschnittsalter 47 Jahre, Tendenz unverändert
  • Dauer des letzten Dienstverhältnisses etwa 11 Jahre, gleichbleibend
  • Kündigungsgründe sind vorrangig Reorganisationen (56 %), d. h.: durch Strukturwandel verursacht. Danach folgt durch Rationalisierung (28 %), also durch konjunkturelle Gründe, verursachter Abbau.

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holzmüller

Peter Holzmüller
ist Geschäftsführer von LHH/OTM.
www.lhhaustria.at
www.LHH.com