Was wollen IT-Fachkräfte?

Ein Blick hinter die Kulissen der begehrtesten Fachkräfte der Welt.

Sie gehören zu den gesuchtesten Fachkräften der Welt und können sich aussuchen, wo sie arbeiten möchten: Digitale Talente sind im Moment die Nadel im Heuhaufen aller Arbeitsmärkte. Entsprechende Forderungen können sie stellen – und gehen dorthin, wo man sie bereitwillig erfüllt.

Österreich unter den Top 10

Durchschnittlich 67 % aller Digitalkräfte sind bereit, im Ausland zu arbeiten, zeigt eine aktuelle Studie von StepStone und BCG. Davon könnten auch heimische Arbeitgeber profitieren: Immerhin zählt Österreich in der EU zu den Top  10 der beliebtesten Arbeitsorte für hoch qualifizierte Digitalkräfte. Positiv beeinflusst wird das Abschneiden Österreichs im Europa-Ranking durch die Bewertung digitaler Talente aus Ost- und Südosteuropa wie Bosnien-Herzegowina, Ungarn, Tschechien, Serbien oder auch Kroatien: Dort ist die Alpenrepublik nach Deutschland das beliebteste Wunschziel.

International liegt Österreich im Ranking auf Platz 13. »Österreichische Arbeitgeber, die auf der Suche nach Digitalexperten sind, sollten ihren Blick derzeit in die benachbarten Länder richten«, rät Rudi Bauer (Geschäftsführer von StepStone Österreich). »Von den zehn Ländern, deren digitale Talente besonders häufig in Österreich arbeiten wollen, liegen acht in Osteuropa.« Vor allem, da es im Inland einen deutlichen Mangel an IT-Experten gibt: Wie die Studie zeigt, sind nur 6 % aller Erwerbstätigen in Österreich digitale Talente. Und diese sind auch noch gern dazu bereit, einen Job im Ausland anzunehmen: 68 % der österreichischen Digitalexperten würden ihr Können gerne im Ausland beweisen, am liebsten in benachbarten Ländern wie Deutschland und der Schweiz.

Angesichts des harten Wettbewerbs um digitale Fachkräfte lohnt sich für Unternehmen daher ein Blick auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe: So wünschen sich Digitaltalente aus dem Ausland vor allem eine ausgeglichene Work-Life-Balance sowie gute Fortbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Für die österreichischen Befragten sind interessante Jobinhalte, ein gutes Verhältnis zu Kollegen sowie die Wertschätzung der eigenen Arbeit die wichtigsten Kriterien im Job.

Mit Stellenanzeigen punkten

Um bei der Suche nach dem perfekten Arbeitgeber nicht den Überblick zu verlieren, braucht es digitale Formate, die den einfachen Vergleich möglich machen. Übersichtliche, strukturierte Stellenanzeigen kommen dem analytischen Denken von IT-Experten dabei besonders entgegen, zeigt eine Mindtake-Umfrage im Auftrag von StepStone. So nehmen Kandidaten aus dem technischen Bereich Stellenanzeigen im Liquid Design als durchwegs übersichtlicher, strukturierter und ansprechender wahr. Zudem finden sie sich durch den einheitlichen Aufbau und die Darstellung der Informationen in Infoboxen schneller in der Jobanzeige zurecht. Und: Knapp drei Viertel aller Befragten geben an, dass ihnen ein jobspezifisches Bild einen besseren Eindruck der Stelle vermittelt als ein allgemeines Foto. »Die alten Stock-Fotos haben ausgedient«, so Rudi Bauer. »Kandidaten wollen vielmehr ehrliche, echte Bilder, die ihre künftigen Kollegen zeigen: beim Arbeiten, in der Mittagspause oder beim Firmenausflug.«

Das Gehalt muss stimmen

Neben Informationen zu Unternehmenskultur und Co. sollten Unternehmen aber nicht auf die relevanten Tatsachen vergessen: Fachliche Anforderungen, die Aufgaben im Job sowie die Angabe des Gehalts haben der Studie zufolge am meisten Einfluss auf die Bewerbung um eine freie Stelle. Umgekehrt würden sich mehr als zwei Drittel der Befragten von einer fehlenden Gehaltsangabe oder einem Gehalt, das nicht ihren Vorstellungen entspricht, von der Bewerbung abhalten lassen. Und die Gehälter sind nicht zu knapp, wie der StepStone Gehaltsreport zeigt: So verdienen Software-Entwickler im Durchschnitt 55.000,– €, System-Administratoren sogar 57.000,– € pro Jahr. Nach der Finanz­branche und dem Management werden in der IT damit die höchsten Gehälter im Land bezahlt. »Vor allem im Ballungsraum wetteifern viele große Unternehmen um die besten Köpfe«, so Rudi Bauer. »Das schlägt sich auch in hohen Gehältern nieder.«
Nicht alle Betriebe können da finanziell immer mithalten. Gerade Unternehmen in ländlicheren Gebieten und Familienbetriebe punkten aber mit anderen Aspekten, ist Rudi Bauer überzeugt: »Obwohl die Gehaltsfrage eine wichtige ist, zählt am Ende des Tages das Gesamtpaket. IT-Experten sind auch nur Menschen – und Talente aus dem Ausland freuen sich über Arbeitgeber, die sie beim Einleben in die neue Umgebung unterstützen.«

Neue Technologien sind gefragt

Arbeitgeber auf der Suche nach digitalem Nachwuchs sollten auf jeden Fall technisch aufrüsten: Gerade Absolventen in IT und Engineering ist die Arbeit in einem innovativen Umfeld wichtig, zeigt eine aktuelle Studie von StepStone und dem Employer Branding-Spezialisten Universum. Vor allem die jüngsten Nachwuchskräfte der Generation Z bevorzugen demnach das Arbeiten mit neuen Technologien und attraktiven Produkten und Services. Zudem wollen sie in einem kreativen und unternehmerischen Arbeitsumfeld tätig werden.
Wer vor 1997 geboren ist, legt hingegen eher Wert auf Weiterbildung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine angenehme Atmosphäre im Beruf, zeigt die Studie. Bauer: »Während Millennials den Umgang mit neuen Technologien erst lernen mussten, kann sich die junge Generation ein Leben ohne Smartphone gar nicht vorstellen. Digital Natives sind es gewohnt, ständig neue Programme und Apps zu nutzen und sich rasch darauf einzustellen. Das ist für Arbeitgeber eine Chance – wenn sie der Gen Z den Spielraum bieten, sich technologisch auszutoben.«

Große Namen an der Spitze

Bei der Frage, welche Arbeitgeber für Studierende und Absolventen am attraktivsten sind, bleiben die großen Namen weiterhin an der Spitze der Nahrungskette: So sind Google, Siemens und die BMW Group bei Studierenden technischer Fächer in den Top 3 zu finden. Mit der voestalpine kommt ein österreichisches Unternehmen schon auf Platz sechs der beliebtesten Arbeitgeber, dicht gefolgt von der ­STRABAG (Platz 8), Red Bull (Platz 9) und Magna Steyr (Platz 10).

Fazit
Um IT-Experten im Land zu halten und internationale Fachkräfte anzusprechen, müssen sich Unternehmen schon frühzeitig umfangreich präsentieren und auch den viel zitierten Blick hinter die Kulissen zulassen, denn, so Rudi Bauer: »Digitale Talente schauen sehr genau hin, was ein Unternehmen zu bieten hat. Authentische Bilder, Informationen zu Weiterbildungsmöglichkeiten und Benefits sowie Angaben zur Unternehmenskultur und Arbeitgeberbewertungen vermitteln ein ehrliches und ungeschöntes Bild der Realität – und zeigen IT-Talenten ganz genau, was sie erwartet.«

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Rudi Bauer
»Österreichische Arbeitgeber, die auf der Suche nach Digitalexperten sind, sollten ihren Blick derzeit in die benachbarten Länder richten.«
www.stepstone.at