Vorteile eines Generationen-Mix

Warum es so viele Vorurteile gegenüber den Generationen gibt, und warum ein guter Altersmix im Unternehmen wichtig ist.

Warum sind negative Vorurteile gegenüber Generationen der Arbeitswelt so weit verbreitet?

Jeder von uns kommt aus einer Zeit, in der uns verschiedene Weltereignisse, die Wirtschaftslage, kulturelle Normen und technologische Fortschritte prägen. Ich nenne das unsere »Generationslinse«. Wir betrachten und bewerten andere durch unsere eigene Linse. Unterschiedliche Werte, Arbeitsstile und Lebenserfahrungen können zu Missverständnissen, Konflikten und negativen Stereotypen am Arbeitsplatz führen. Jede Generation, von Traditionalisten bis zur Generation Z, hat mit Missverständnissen und Vorurteilen zu kämpfen. Negative Vorurteile gegenüber Generationen erzeugen bei Mitarbeitern das Gefühl, unterbewertet und nicht unterstützt zu werden. Wenn ältere Mitarbeiter beispielsweise als »veränderungsresistent« stereotypisiert werden, haben sie das Gefühl, dass ihre Beiträge nicht wertgeschätzt werden. Werden jüngere Mitarbeiter dagegen als »anspruchsvoll« abgestempelt, haben sie möglicherweise das Gefühl, dass sie als fordernd angesehen und nicht ernst genommen werden.
Hinzu kommt die negative Stereotypisierung durch die Medien und die Popkultur. Die Medien beschreiben Boomer als egoistisch, die Generation X als zynisch und unzufrieden, die Millennials als narzisstisch, faul und selbstverliebt und die Generation Z als techniksüchtig, asozial und »Krieger der sozialen Gerechtigkeit«.
Stereotypische Annahmen entstehen, wenn wir keinen direkten Kontakt zu verschiedenen Altersgruppen haben. Wenn wir die Welt zu einem besseren Ort machen und dafür sorgen wollen, dass künftige Generationen gedeihen, müssen wir damit aufhören, Vorurteile zu bilden und die Generationen gegeneinander auszuspielen – das nützt niemandem. Stattdessen müssen wir nach Wegen suchen, um miteinander in Kontakt zu treten und die notwendige Arbeit zu teilen.

Wie wirken sich Vorurteile zwischen den Generationen auf das Engagement der Mitarbeiter aus?

Gallup definiert Mitarbeiterengagement als »das Ausmaß, in dem sich Mitarbeiter für ihre Arbeit begeistern und sich für das Unternehmen engagieren«. Das Engagement am Arbeitsplatz wirkt sich auf die Mitarbeiterbindung, die Produktivität und die Loyalität aus und ist entscheidend für die Kundenzufriedenheit. Generationsbedingte Vorurteile können sich negativ auf das Engagement auswirken, da sie einen Mangel an Vertrauen, Verständnis und Kommunikation zwischen den verschiedenen Altersgruppen hervorrufen. Diese Vorurteile können zu Spannungen und Misstrauen unter den Mitarbeitern führen und so das Engagement und die Produktivität verringern. Es ist möglich, das Engagement zu steigern, indem man eine Kultur schafft, in der sich die Menschen verbunden, geschützt und respektiert fühlen.

  • Verbundenheit bedeutet ein echtes Zugehörigkeitsgefühl, bei dem man sich mit der Organisation, der Arbeit, den Führungskräften und dem Team verbunden fühlt.
  • Geschützt bedeutet, dass man Vertrauen hat und sich frei fühlt, eigene Sichtweisen, Ideen und Werte mitzuteilen.
  • Respektiert wird man, wenn man geschätzt, gewürdigt und manchmal auch anerkannt wird. Ein Mangel an Respekt kann zu einer hohen Fluktuationsrate führen.

Warum ist die Vielfalt an Generationen am Arbeitsplatz eine gute Sache?

Generationenvielfalt ist ein guter Ausgangspunkt für die Schaffung eines lebendigen, produktiven und integrativen Arbeitsplatzes. Wenn Sie Menschen unterschiedlicher Generationen, Hintergründe und Perspektiven zur Zusammenarbeit einladen, können Sie ein Umfeld schaffen, in dem neue Ideen und Denkweisen geschätzt werden.
Altersvielfalt trägt auch dazu bei, die Kommunikation und das Verständnis zwischen den verschiedenen Generationen zu verbessern, was zu einem kohärenteren und harmonischeren Arbeitsumfeld führt. Eine altersgemischte Belegschaft kann einem Unternehmen helfen, seine Kundschaft besser zu verstehen und zu bedienen und auf dem Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die meisten Marken bedienen Kundschaft aller Altersgruppen. Daher kann die Einstellung einer Belegschaft, die die Vielfalt der Generationen widerspiegelt, das Marketing, die Produktentwicklung und den Kundenservice verbessern.
Ein weiterer Vorteil eines generationenübergreifenden Arbeitsplatzes ist der Wissensaustausch. Das Erkennen des Wertes, den jede Generation mitbringt, das Aufbauen auf den Ideen, dem Wissen und den Errungenschaften früherer Generationen und das Voranbringen durch die Innovationen jüngerer Generationen ermöglichen Fortschritt und Wachstum.
Generationenübergreifendes Mentoring kann zu einer lohnenden Karriereentwicklung führen und die Bindung erhöhen. Ergänzen Sie den Mix durch ein Reverse-Mentoring-Programm, bei dem Millennials und Gen Z mit leitenden Angestellten zusammenarbeiten, um den Führungskräften zu helfen, besser zu verstehen, was ihre jüngeren Mitarbeiter begeistern würde.

Warum ist es an der Zeit, die Vielfalt zu fördern?

Die Förderung der Generationenvielfalt am Arbeitsplatz ist wichtig, weil die Belegschaft in Bezug auf das Alter immer vielfältiger wird. Die Generation Z drängt immer mehr an den Arbeitsplatz, die Baby-Boomer leben länger und verschieben ihren Ruhestand. Weltweit wird die Vielfalt immer größer und die Förderung der Generationenvielfalt am Arbeitsplatz kann Unternehmen dabei helfen, ihre Kundschaft und Gemeinschaften besser zu verstehen und zu bedienen.
Generationenvielfalt kann den Arbeitsplatz jedoch nur dann verbessern, wenn sie mit einem integrativen Arbeitsumfeld einhergeht. Inklusion ist ein Maß dafür, wie sehr sich jedes Mitglied einer Generation unterstützt oder befähigt fühlt. Arbeitgebende, die auch in den nächsten zehn Jahren Talente einstellen wollen, müssen die Vorteile von Vielfalt und Integration am Arbeitsplatz erkennen. Die Loyalität der Mitarbeiter und der Ruf der Marke hängen von der Tiefe und Glaubwürdigkeit des Engagements für Vielfalt und Integration über die Generationen hinweg ab. Die Welt verändert sich, und sie verändert sich schnell. Es ist wichtig, die Vielfalt an Generationen zu fördern, da neue Herausforderungen entstehen. Diese erfordern unterschiedliche Fähigkeiten und Perspektiven, um sie zu bewältigen.

Wie überwinden wir konkret generationenübergreifende Vorurteile?

 

  • Schulungen: Bieten Sie Schulungen zu den einzelnen Generationen und zu generationenübergreifenden Vorurteilen und deren Auswirkungen auf den Arbeitsplatz an.
  • Bewusstsein schaffen: Führen Sie Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung und zum Austausch zwischen den Generationen durch. Eine gute Möglichkeit, Menschen dazu zu bringen, generationenübergreifend zusammenzuarbeiten, besteht darin, ihnen die Gelegenheit zu geben, sich gegenseitig über die Geschichte, die Merkmale, die wichtigsten Ereignisse, die Kultur, die Sprache und die Normen der einzelnen Generationen zu informieren. Betrachten Sie jede Person als Individuum: Anstatt eine Person durch die »Linse ihrer Generation« zu betrachten, versuchen Sie, sie als Individuum zu sehen. Vergessen Sie das Alter einer Person, ignorieren Sie Stereotypen und Annahmen und fragen Sie sich: »Was weiß ich mit Sicherheit über diese Person?«
  • Mehr Vielfalt in Vertretung und Führung: Die Förderung einer größeren Vielfalt in der Vertretung und in Führungspositionen wird dazu beitragen, neue Perspektiven und neue Stimmen in den Vordergrund zu rücken.
  • Nutzen Sie das Wissen, die Erfahrung, die Innovation, die Energie und die Fähigkeiten Ihres Teams: Es ist für Teams leicht, sich um diejenigen zu kümmern, mit denen sie am meisten zu tun haben. Das führt oft zu einer Trennung der Generationen, bei der ältere Teammitglieder Zeit mit älteren Kollegen verbringen und jüngere mit ihren jüngeren Kollegen. Die Harvard Business Review stellte fest, dass Kollegen mehr voneinander lernen als von formellen Schulungen. Deshalb ist es so wichtig, eine Kultur des Coachings oder Cross-Mentorings über Altersgruppen hinweg zu etablieren.

Durch die Umsetzung dieser Strategien ist es möglich, generationenübergreifende Vorurteile zu überwinden und eine integrativere und gerechtere Gesellschaft für alle zu schaffen.

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Karen McCullough
ist eine internationale Keynote Speaker und ­Experte1 für Veränderungsprozesse, generationenübergreifende Potenziale und Arbeitsplatztrends.

www.leadership-horizon.com